Demenz vorbeugen: 6 Tipps für den Alltag

Demenz ist eine weitverbreitete Krankheit. Etwa jeder dritte Deutsche hat bei Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung mit Demenz zu kämpfen, wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft berichtet. Doch es gibt Möglichkeiten, einer Demenz (und speziell Alzheimer) vorzubeugen. Ein gesunder und aktiver Lebensstil kann dabei helfen, lange geistig fit zu bleiben.

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Seniorin beim Puzzeln
© MarjonBesteman/pixabay.com

Die Ursachen für Demenz sind zu einem großen Teil noch unbekannt. Eine gezielte Behandlung oder Prävention durch Medikamente ist deshalb heute noch nicht möglich. Dennoch gibt es Wege, einer Demenz vorzubeugen. Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft liegt das Ziel der vorbeugenden Maßnahmen darin, „die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegen den Krankheitsprozess zu erhöhen, krankheitsbegünstigende Faktoren auszuschalten, und Schädigungen des Gehirns durch Zweiterkrankungen zu vermeiden.“

Schwerhörigkeit behandeln, um Demenz vorzubeugen

Hörverlust tritt bei älteren Menschen nicht selten auf. Den Besuch beim Ohrenarzt und das Einsetzen von Hörgeräten schieben viele aber solange auf, bis es nicht mehr anders geht. Ein großer Fehler. Denn eine Studie der Uni Leipzig hat gezeigt, dass zwischen Hörverlust und Demenz ein Zusammenhang bestehen kann.

Schwerhörigkeit gehört zu den Risikofaktoren für Demenz, die am leichtesten zu behandeln sind. Wer den Hörverlust rechtzeitig mit einem Hörgerät behandeln lässt, verringert das Risiko, an Demenz zu erkranken. Studien konnten zudem Zusammenhänge zwischen einer fortlaufenden Demenz und einer Schwerhörigkeit feststellen.

Wie genau beides zusammenhängt, ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich sei aber, dass der Hörverlust zu Veränderungen im Gehirn führt und der geschwächte Hörsinn die Funktion der Nervenzellen beeinträchtigt, sodass das Gedächtnis darunter leidet. Um vorzubeugen, ist es daher wichtig, Schwerhörigkeit so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Je eher ein Hörgerät eingesetzt wird, desto leichter wird die Behandlung, weil das Gehirn sich an keine große Umstellung gewöhnen muss.

Gesunde Ernährung gegen Demenz

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat unzählige Vorteile für die Gesundheit. Auch im Hinblick auf Demenz kann die richtige Ernährung vorbeugende Wirkung haben. Mehrere Untersuchungen hätten zum Beispiel ergeben, dass die Aufnahme von den Vitaminen C und E das Risiko für Demenz senken könnte. Gute Vitamin-C-Quellen sind unter anderem Hagebutten, Sanddornbeeren, Zitronen, Orangen, Paprika, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl oder Spinat. Vitamin E findet sich vor allem in Pflanzenölen wie Oliven- oder Rapsöl, aber auch in Mandeln, Haselnüssen, Paprika, Spinat oder Grünkohl. Auch Omega-3-Fettsäuren sollen eine positive Wirkung haben. Sie sind zum Beispiel in Fisch, Avocado oder Walnüssen enthalten.

Grundsätzlich sollten Sie darauf achten, ein Normalgewicht einzuhalten. Über- oder Untergewicht können sich negativ auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand auswirken. Achten Sie auch darauf, dass Sie sich abwechslungsreich und frisch ernähren und verzichten Sie auf Fertigprodukte.

Körperliche Aktivität hält den Geist auf Trab

Neben der richtigen Ernährung soll auch ausreichend Bewegung das Risiko für Demenz verringern. Wer körperlich fit ist, hat in der Regel eine höhere Lebenserwartung und auch mehr Lebensqualität. Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft haben mehrere Studien gezeigt, dass regelmäßige Bewegung bei älteren Menschen die Häufigkeit von geistigen Leistungseinschränkungen um bis zu 50 Prozent verringern kann. Grund dafür könnte laut Apotheken Umschau die bessere Durchblutung des Gehirns sein. Außerdem könnte körperliche Aktivität Krankheiten an Herz und Gefäßen vorbeugen und damit indirekt auch das Risiko für Demenz verringern.

Unser Tipp: Regelmäßige Bewegung können Sie auch im Alter ganz einfach in Ihren Alltag integrieren. Für eine positive Auswirkung auf die Gesundheit muss es kein Leistungssport sein. Tipps und Empfehlungen lesen Sie in unserem Ratgeber:

Rauchen und Alkohol vermeiden

Rauchen und der Konsum von Alkohol sind schädlich für die Gesundheit. Um das Risiko einer Demenz zu verringern, sollten Sie deshalb auf keinen Fall rauchen und Alkohol nur sehr gewissenhaft zu sich nehmen.

Wer auf Zigaretten verzichtet, tut nicht nur seiner Lunge etwas Gutes. Das Rauchen hat auch negative Auswirkungen auf die geistige Gesundheit. Denn weil die Lunge geschädigt wird und Gefäße sich verengen, gelangt weniger Sauerstoff ins Gehirn. Das Sterben von Hirnzellen kann die Folge sein.

Auch Alkoholkonsum kann den geistigen Verfall beschleunigen. Die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) weist darauf hin, dass langfristiger Alkoholkonsum das Gedächtnisvermögen und die Konzentrationsfähigkeit angreift. Auch Urteilsvermögen und Intelligenz können irreversibel beschädigt werden.

Soziale Kontakte und Hobbys pflegen

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft spricht außerdem von „geistiger Regsamkeit“, um Demenz vorzubeugen. Verschiedene Untersuchungen seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Gedächtnisstörungen umso seltener sind, je öfter anregende Aktivitäten ausgeführt wurden. Dazu zählen zum Beispiel Tätigkeiten wie Lesen, Schreiben, Kreuzworträtsel, Karten- oder Brettspiele, Gruppendiskussionen oder das Musizieren. Passive und eintönige Beschäftigungen wie zum Beispiel Fernsehen könnten sich hingegen negativ auf die geistige Gesundheit auswirken.

Besonders hilfreich kann es laut Apotheken Umschau sein, auch im Alter etwas Neues zu lernen. Dadurch bilden sich neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn. Eine neue Sprache oder ein Musikinstrument zu erlernen, kann also dabei helfen, eine Demenz zu verhindern. Auch der soziale Austausch sei wichtig, um den Geist anzuregen. Regelmäßige Treffen mit Familie, Freunden oder speziellen Seniorengruppen machen also nicht nur Spaß, sondern sind auch gesund.

Unser Tipp: Auch Haustiere können förderlich für die Gesundheit sein. Sie halten fit und verringern das Risiko von Depressionen im Alter, was sich wiederum positiv auf den Geisteszustand auswirkt und einer Demenz vorbeugen kann.

Bluthochdruck richtig behandeln

Auch die richtige Behandlung von Bluthochdruck kann im Hinblick auf Demenz entscheidend sein. Denn Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen. Wird das Gehirn nicht gut genug durchblutet, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken. Durchblutungsstörungen sind besonders bei älteren Menschen häufig. Es lohnt sich deshalb, den Blutdruck regelmäßig zu messen und Rücksprache mit dem Arzt zu halten.


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