Alzheimer und Demenz: Die Unterschiede kennen und den richtigen Umgang pflegen

In der Öffentlichkeit werden die Begriffe Alzheimer und Demenz oft synonym verwendet, was zu Verwirrung führen kann. Tatsächlich ist Alzheimer aber eine spezifische Form der Demenz, die sich durch bestimmte Ursachen und Symptome von anderen Demenzarten unterscheidet. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Alzheimer und Demenz, um Klarheit in dieses komplexe Thema zu bringen.

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Hand von Seniorin wird gehalten
© sabinevanerp/pixabay.com

Alzheimer oder doch Demenz? Womöglich wurden Sie bereits auf die eine oder andere Art und Weise mit diesen beiden Begriffen konfrontiert, sind sich aber nicht über deren Bedeutung im Klaren? Das liegt vermutlich daran, dass beide Begriffe häufig für dasselbe Leiden verwendet werden, doch ist das korrekt?

Was ist Demenz?

Grundsätzlich ist Demenz erst einmal ein Überbegriff, der eine Gruppe von Symptomen beschreibt, die mit einem Rückgang der kognitiven Funktionen zusammenhängen. Dies kann Gedächtnisverlust, Schwierigkeiten mit dem Denkprozess, Problemlösungsfähigkeiten, Sprache und der Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, umfassen. Es gibt verschiedene Arten von Demenz, darunter

  • Alzheimer
  • vaskuläre Demenz
  • Lewy-Körper-Demenz
  • und Frontotemporale Demenz

Jede dieser Formen hat ihre eigenen Ursachen und Symptome.

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und macht etwa 60 Prozent aller Fälle aus. Sie ist gekennzeichnet durch den allmählichen Verlust von Gehirnzellen und die Anwesenheit von zwei Arten von Proteinen, die sich im Gehirn ablagern: Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen. Diese Veränderungen führen zu Gedächtnisverlust, Verwirrung und einer Reihe anderer Symptome, die sich im Laufe der Zeit verschlechtern.

Was sind die Hauptunterschiede?

Der Hauptunterschied zwischen Alzheimer und anderen Demenzformen liegt tatsächlich in der spezifischen Ursache und den charakteristischen Veränderungen im Gehirn, nicht zwangsläufig in den Symptomen. Während Alzheimer durch die Ansammlung von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen verursacht wird, können andere Demenzformen durch Faktoren wie Durchblutungsstörungen (vaskuläre Demenz), Schädigungen durch Alkoholkonsum (Korsakow-Syndrom) oder andere neurodegenerative Erkrankungen entstehen.

Gemeinsamkeiten zwischen Alzheimer und Demenz - Symptome

Trotz der Unterschiede teilen alle Demenzformen einige gemeinsame Merkmale. Dazu gehören der Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit und Spracheinschränkungen sowie Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit. Trotz unterschiedlicher Gründe sind die Symptome sehr häufig ähnlich ausgeprägt.

Auswirkungen auf Betroffene und Angehörige

Alzheimer und Demenz haben häufig auch massive Auswirkungen auf Angehörige von Betroffenen. Mit dem Fortschreiten der Krankheit steigt der Bedarf an Unterstützung im Alltag, was sowohl emotional als auch finanziell belastend sein kann. Angehörige stehen oft vor der Herausforderung, die Balance zwischen der Pflege des Erkrankten und der Aufrechterhaltung ihres eigenen Lebens zu finden.

Was häufig unausgesprochen bleibt, ist die Ausnahmesituation von Angehörigen. Zu sehen, wie ein geliebter Mensch zunehmend immer mehr Hilfe benötigt und charakteristische Veränderungen durchmacht, kann zu Stress und sogar Burnout führen. Daher ist es auch für Angehörige wichtig, bei Bedarf unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich nicht für die eigene Gefühlslage zu schämen – Alzheimer und Demenz sind Krankheiten, die einschneidende Veränderungen bedeuten, und zwar für alle Seiten.

Früherkennung kann den Verlauf verlangsamen - bleiben Sie aufmerksam!

Die Früherkennung von Alzheimer und anderen Demenzformen spielt eine entscheidende Rolle bei der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs. Durch frühe Diagnose können geeignete Behandlungs- und Unterstützungsmaßnahmen schneller eingeleitet werden. Im besten Falle kann das Fortschreiten der Krankheit bei frühzeitiger Behandlung enorm verlangsamt werden.

Symptome wie Gedächtnisstörungen, Veränderungen im Verhalten oder Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben sollten daher stets ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden. Auch hier gilt: keine falsche Scheu!

Was sagt die aktuelle Forschung?

Die wissenschaftliche Forschung zu Alzheimer und Demenz macht glücklicherweise kontinuierlich Fortschritte. Neue Erkenntnisse zu den Ursachen und Mechanismen dieser Erkrankungen eröffnen Perspektiven für neue Behandlungsmöglichkeiten.

Aktuell (Stand Februar 2024) konzentrieren sich Forschungsprojekte unter anderem auf die Entwicklung von Medikamenten, welche die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen im Gehirn verhindern oder reduzieren können.

Zudem gibt es vielversprechende Ansätze in der Immuntherapie, bei der das Immunsystem dazu angeregt wird, schädliche Proteine zu bekämpfen. Auch die Rolle von Lebensstilfaktoren und genetischen Prädispositionen wird intensiv erforscht, um präventive Strategien zu verbessern – es besteht also Hoffnung an vielen Fronten.

Abschließend gilt: Sollten Sie etwaige Symptome von Alzheimer und Demenz bei sich oder Angehörigen feststellen, suchen Sie sich umgehend medizinischen Rat. Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser. Dasselbe gilt bei starken emotionalen Belastungen – Hilfe gibt es nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige.


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