Alterskrankheiten erkennen, behandeln und vorbeugen

Alterskrankheiten sind oft gefürchtet, aber im Regelfall gut behandelbar – vorausgesetzt, sie werden frühzeitig erkannt. Die weltweit auftretenden Todesfälle gehen schätzungsweise zu zwei Dritteln auf das Konto von Alterskrankheiten. Umso wichtiger ist eine rechtzeitige Behandlung. Doch was sind die typischen Krankheiten älterer Personen?

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Sport im hohen Alter gemeinsam mit Familie und Freunden tut der Gesundheit gut
© Halfpoint/www.shutterstock.com

Tritt eine Krankheit für gewöhnlich in einem Alter ab 60 Jahren auf, ist die Rede von einer Alterskrankheit. Das Älterwerden ist ein natürlicher Prozess innerhalb eines Lebenszyklus. Mit der Alterung steigt jedoch ebenfalls das Risiko für bestimmte Krankheiten. Erkrankungen wie Demenz, Arthrose oder Bluthochdruck gehen mit diesen natürlichen Alterungsprozessen oft einher. Was bedeutet das und wie gelingt Ihnen die Vorbeugung?

Eine Frage des Alters? Diese Krankheiten betreffen Senioren

Welche Krankheiten stehen vorrangig in Verbindung mit dem Rentenalter? Prinzipiell sind die Alterskrankheiten in verschiedene Sparten unterscheidbar:

  • chronische Krankheiten
  • neurologische Beschwerden
  • eingeschränkte Mobilität

Typische Krankheiten in puncto Mobilität sind häufig Verschleißerkrankungen, aber auch konkrete Schädigungen. Entzündliche Krankheitsbilder spielen im Alter auch eine Rolle. Arthrose, Rheuma und Osteoporose stehen klassisch mit dem Älterwerden in Verbindung. Dies sind die häufigsten Alterskrankheiten:

  • Arthrose
  • Schwerhörigkeit
  • Arteriosklerose
  • Bluthochdruck
  • chronische Bronchitis
  • Demenz
  • Angststörungen, Depression
  • Diabetes (Typ 2)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Herzschwäche)
  • Inkontinenz
  • Krebserkrankungen (vor allem Darmkrebs, Brustkrebs)
  • Osteoporose
  • Parkinson
  • verminderte Wundheilung
  • Rheuma
  • Degeneration der Netzhaut
  • Lungenembolie, Thrombosen
  • Schluckbeschwerden, Kaubeschwerden
  • COPD
  • Multiple Sklerose
  • Schlaganfall

Alterskrankheiten feststellen: Diagnostik und Alterssyndrom

Leiden Betroffene an Beschwerden oder Symptomen aus mehreren Bereichen, ist oft die Rede vom Alterssyndrom. Hierbei ist eine Mischung diverser Krankheitssymptome typisch. Stabilität, Mobilität, Sinnesorgane, Gedächtnis oder Inkontinenz sind dabei die übergeordneten Bereiche.

Die Diagnose durch ärztliche Fachkräfte beginnt stets mit einer Anamnese und einem ersten Gespräch – das kennen bereits viele. Dabei werden familiär bedingte Krankheitsbilder und Vorerkrankungen ebenso besprochen wie der eigene Lebenswandel. Erst im Anschluss daran erfolgt die körperliche Untersuchung. Diese startet üblicherweise mit dem Abtasten, Abhören oder Abklopfen der jeweiligen Körperbereiche. Zusätzlich erfolgt die apparative Diagnostik, um gewisse Erkrankungen sicher feststellen oder ausschließen zu können.

Apparative Diagnostik umfasst deswegen immer weitere Geräte. Das Vorgehen beinhaltet vor allem die moderne Labordiagnostik. Diverse Proben (Blut, Urin, Stuhl, Gewebe) werden im Labor untersucht, um beispielsweise Tumore einordnen zu können. Weitere Untersuchungsmethoden involvieren Röntgenbilder, Ultraschalluntersuchungen, CT oder Magnetresonanztherapie. Damit erkennen Ärzte, inwiefern eine Diagnose sichergestellt werden kann. Zusätzliche Tests stützen die Diagnosestellung.

Viele Krankheiten sind inzwischen gut behandelbar. Nicht alle sind heilbar. Jedoch lassen sich die Symptome und damit verbundenen Beschwerden mit der passenden Therapie wirksam lindern. Das betrifft beispielsweise Parkinson, umgangssprachlich auch Schüttellähmung genannt. Zittrige Bewegungen sind typisch für die Erkrankung des Gehirns. Der schleichende Verlauf erschwert mitunter eine Diagnose. Es existieren aber vielfältige Testmöglichkeiten zum Feststellen der Krankheit. Die Behandlung orientiert sich ausschließlich an der Symptomlinderung. Denn heilbar ist Parkinson bisher nicht.

Alterskrankheiten vorbeugen – das können Sie konkret tun!

Jeder kennt die guten Ratschläge: Bewegung und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse tragen viel zum gesunden Leben bei. Alterskrankheiten sind oftmals mit einem ungesunden Lebensstil verknüpft – aber nicht immer. Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle bei der Krankheitsentstehung.

Wer Krankheiten im Alter vermeiden möchte, beugt dem möglichst mit einem gesunden Lebenswandel vor. Inzwischen ist bekannt, dass dies das Erkrankungsrisiko für gewisse Krankheiten drastisch reduzieren kann. Das heißt, wer sich regelmäßig draußen bewegt, hält das Immunsystem (und den Körper) fit. Mit einem Training des Gleichgewichtssinns und gezielten Sportaktivitäten lassen sich Stürze im Alter, Übergewicht sowie überhöhte Cholesterinwerte vermeiden. Diabetes hängt ebenso oft mit Bewegungsmangel zusammen. 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag genügen bereits, um einen positiven Effekt zu erzielen!

Das Gedächtnis fit halten und zugleich Erkrankungen des Gehirns vorbeugen, gelingt mit verschiedenen geistigen Herausforderungen und neuen Eindrücken: Rätsel, Kulturausflüge (Museum, Theater, Kino etc.), Rechenaufgaben sowie gezieltes Gedächtnistraining oder Gehirnjogging eignen sich dafür. Gleiches gilt für das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Musikinstruments. Auch kreative Aufgaben wie malen oder zeichnen, halten geistig fit.

Viele Krankheitsbilder hängen außerdem eng mit der Ernährung zusammen. Es lohnt sich, auf Nikotin und Alkohol zu verzichten. Daneben gilt es, sparsam mit Süßigkeiten umzugehen. Essen Sie vordergründig Gemüse, Obst und Vollkornwaren! Das unterstützt die Blutgefäße und beugt ebenso Demenz vor.

Nicht zuletzt verfügen viele Senioren über weniger Sozialkontakte als jüngere Menschen. Damit keine Einsamkeit aufkommt, gilt es Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Denn das Gedächtnis im Speziellen und das Gehirn im Allgemeinen profitieren vom sozialen Austausch mit anderen Menschen.

Fazit

Bluthochdruck, Arthrose, Demenz oder Parkinson – viele Menschen erkranken vor allem in einem Alter ab 60 Jahren an bestimmten Krankheiten. Dabei begünstigt der natürliche Alterungsprozess des Körpers solche Erkrankungen. Ein großer Anteil der typischen Alterskrankheiten ist inzwischen sehr gut behandelbar.

Manche Krankheiten sind nicht heilbar, sodass lediglich die Symptome gemildert werden können. Dafür ist der rechtzeitige ärztliche Rat unerlässlich. Fachärzte erkennen die jeweiligen Beschwerden und verfügen über geeignete Behandlungsoptionen.

In jedem Fall kann es sich lohnen, den Lebenswandel möglichst gesund zu gestalten. Damit beugen Sie einem großen Teil der typischen Krankheiten im Seniorenalter vor und halten den Körper und Geist fit. Dafür genügt oftmals eine ausgeglichene, vitaminreiche Ernährung neben der regelmäßigen körperlichen Bewegung.


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