Sicherheit im Bad – Einstiegshilfen für Senioren

Rentenalter, Erkrankungen und anderweitige Einschränkungen stellen im Badezimmer für viele Menschen eine Hürde dar. Geeignete Badeinstiegshilfen erleichtern den Alltag. Die Körperpflege beim Duschen oder Baden ist mit einer Einstiegshilfe besser zu bewältigen.

  • Lesezeit ca. 3:30 Minuten
  • |
  • Lesezeit ca. 3:30 Minuten
Ältere Frau, die sich im Badezimmer am Handlauf der Badewanne festhält
© toa55/de.freepik.com

Sich eigenständig im Badezimmer bewegen, duschen, baden, sich waschen – das ist längst nicht selbstverständlich. Nach dem Renteneintritt oder bei einer körperlichen Einschränkung sind viele Menschen auf Hilfsmittel angewiesen. Sanitätshäuser sowie der Internethandel bieten ein umfassendes Angebot.

Was sind Badeinstiegshilfen? Ein Überblick

Der Einstieg in die Badewanne ist mit verschiedenen Hilfsmitteln unproblematisch realisierbar. Für die Badeinstiegshilfe gilt prinzipiell: Sie baut Hürden im Alltag ab. Die Hilfsmittel steigern das Wohlbefinden und reduzieren die Gefahr eines Unfalls. Sie sind komfortabel nutzbar. Gleichzeitig ermöglichen sie Betroffenen einen überwiegend normalen Aufenthalt im Badezimmer. Zusätzlich profitieren Pflegekräfte und betreuende Angehörige von solchen Hilfsmitteln. Wer auf die Badhilfen angewiesen ist, erhält regulär ein ärztliches Rezept. Das vereinfacht eine Erstattung der Badeinstiegshilfen durch die Krankenkasse.

Hilfsmittel für Senioren und körperlich beeinträchtigte Personen fallen unterschiedlich aus. Sie sind generell als fest montierte und mobile Lösungen verfügbar. Für die dauerhaft installierten Produkte sind die wohnlichen Verhältnisse entscheidend. Sind Betroffene gleichzeitig Mieter, spielt die Meinung des Vermieters eine elementare Rolle. Das gilt umso mehr, je gravierender eine Veränderung ausfällt. Beständig angebrachte Varianten brauchen üblicherweise eine Erlaubnis. Bei mobilen Hilfsprodukten sieht es anders aus. Da sie rückstandslos entfernbar sind, ist die Eigentümerzustimmung unnötig. Die folgenden Einstiegshilfen eignen sich prinzipiell für das Badezimmer.

Trittstufen und Fußbänke

In Badewannen ein- oder auszusteigen, gestaltet sich unter Umständen als herausfordernd. Das betrifft speziell sturzgefährdete und unsicher stehende Menschen. Dabei zählt ein Merkmal der Hilfsmittel besonders: rutschhemmende Fuß- und Trittflächen.

Badewannenstufen sind in vielen Fällen stapelbar. Dadurch sparen sie Platz, sobald sie nicht benötigt werden. Zugleich bestehen sie oftmals aus pflegeleichtem Kunststoff. Das macht sie leicht bewegbar. Die Oberflächen bieten ebenfalls optimale hygienische Bedingungen. Sie lassen sich problemlos abwaschen, beziehungsweise mit einem Tuch abwischen.

Haltegriffe

Die Griffe für einen besseren Halt in Badewannen sind regulär unkompliziert anzubringen. Dabei gelten Modelle, die direkt am Wannenrand fixiert sind, als gängige Möglichkeit. Haltegriffe mit variablen Saugnäpfen existieren als alternative Option. Sie sind wahlweise als Haltestange oder Handlauf an der Wand nutzbar. Letzterer bietet den Vorteil, winkelverstellbar zu sein. Das erlaubt einen hohen, individuell einstellbaren praktischen Nutzen.

Eine vom Boden bis zur Decke reichende Haltestange ist ebenso alternativ im Bad nutzbar. Sie kommt oft ohne Bohrlöcher aus. Zudem erlaubt sie bequem den vereinfachten Einstieg in die Wanne – und mehr. Solch eine Einstiegshilfe ist flexibel verwendbar. Das Aufstehen vom Toilettensitz oder der Ein- und Ausstieg vom Bett gelingen damit ebenfalls leichter. Dadurch eignet sie sich für unterschiedliche Ansprüche.

Hocker und Stühle

Einen stabilen Halt in der Dusche oder Badewanne erlauben Duschstühle und -hocker. Ein Stuhl gilt in Duschkabinen oft als ausgesprochen praktisch. Er bietet Lehnen für den Rücken und gegebenenfalls ebenso für die Arme. Das ergibt eine erhöhte Sicherheit. Duschhocker und Duschstühle bieten im Regelfall rutschfeste Standfüße und eine hygienisch einwandfreie Oberfläche. Sie sind pflegeleicht und robust. Dadurch gelten sie als ideales Hilfsmittel für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Das betrifft beispielsweise Gelenkbeschwerden oder Standunsicherheiten.

Badebrett inklusive Drehsitz

Eine Badewanne ist im Alter und bei einem vorliegenden Handicap ebenfalls als Duschoption nutzbar. Wer unsicher steht, geht oder generell einen Sturz befürchtet, erhält Hilfe von speziellen Badebrettern. Solch ein Brett liegt stabil auf dem Badewannenrand und fungiert als Sitzbrett.

Rutschhemmende Merkmale sorgen in dem Fall für die erforderliche Sicherheit. Kratzer in der Badewanne entstehen aufgrund des Materials keine. Viele Badebretter sind zusätzlich mit einem variablen Drehsitz ausgestattet. Dieser Sitz gewährt flexible Bewegungsabläufe – für badende Personen und für die unterstützend einwirkenden Pflegekräfte.

Badewannenlift

Ein Lift für die Badewanne funktioniert vornehmlich elektrisch. Der Markt bietet verschiedene Optionen an. Es sind beispielsweise aufblasbare Kissen erhältlich. Daneben existieren mobile und dauerhaft integrierte Ausführungen. Die transportable Variante ist als Stuhllift verfügbar. Solch ein Produkt gilt als günstig, um den Einstieg in die Wanne zu erleichtern. Im Gegensatz dazu ist das fest installierte Modell ein sogenannter Tuchlifter. Unter gewissen Umständen bezahlen die Krankenkassen die kostengünstigere Auswahl.

Badewanne mit Tür

Die Seniorenbadewanne ist eine speziell für die Bedürfnisse von Senioren konstruierte Möglichkeit. Hierbei handelt es sich um eine Wanne mit einer integrierten Tür. Diese ist wasserdicht und entweder aus Sanitäracryl oder Glas gefertigt. Bevor der Einbau der Badewanne mit Tür erfolgt, brauchen Mieter die Zustimmung vom Vermieter. Daneben sind Seniorenwannen nicht standardisiert. Barrierefreie Lösungen, die für Rollstühle geeignet sind, erfüllen dementsprechende DIN-Standards. Die Installation der Seniorenbadewanne zählt prinzipiell zu den Elementen einer Teilsanierung.

Förderung und Zuschüsse

Für einen barrierefreien Bad-Umbau gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Die Pflegekassen gewähren einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro, der für Maßnahmen zur Wohnumfeldverbesserung genutzt werden kann. Dies beinhaltet unter anderem die bereits genannten Baumaßnahmen im Bad oder die Installation eines Treppenliftes. Voraussetzungen sind ein anerkannter Pflegegrad und das die Betroffenen zu Hause gepflegt werden. Zusätzlich bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Zuschüsse zur Barrierereduzierung an.

Anmerkung: Für das Jahr 2023 stehen die Fördermittel noch nicht zur Verfügung. Sobald die Zuschüsse wieder freigegeben sind, kann der Antrag auf der Internetseite der KfW erneut gestellt werden.


War dieser Ratgeber hilfreich?
Ø 4,3 / 5 Sternen aus 28 Meinungen
Ratgeber teilen

Nichts mehr verpassen mit unserem Newsletter!

Ihre E-Mail-Adresse


Mehr zum Thema »Wohnen im Alter«:

Alles zum Thema Wohnen im Alter PP Zur Startseite


nach oben