Pflegestützpunkte: Kostenlose und neutrale Beratung für Betroffene

Ein Pflegefall in der Familie kommt meistens plötzlich. Oft sind Betroffene nicht darauf vorbereitet. Dennoch müssen sie schnell lernen, mit der neuen Situation umzugehen. Und auch im Laufe der Zeit ergeben sich immer wieder neue Aufgaben und Herausforderungen, die Pflegebedürftige und ihre Angehörigen meistern müssen. Hilfe erhalten sie dann bei den sogenannten Pflegestützpunkten.

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Junge Frau führt Beratungsgespräch mit älterer Dame
© Monkey Business Images/www.shutterstock.com

Die Pflegestützpunkte sind deutschlandweit verteilte Anlaufstellen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. Hier erhalten Betroffene ausführliche Beratungen zu verschiedenen Themen und Anliegen rund um die Pflege.

Kostenlose und neutrale Beratung

Die Beratung bei den Pflegestützpunkten ist für pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen kostenlos. Es handelt sich um neutrale Anlaufstellen, die alle wichtigen Informationen, Antragsformulare und konkrete Hilfestellungen für Sie bereithalten.

Übrigens: Wer erstmals einen Antrag auf Leistungen aus der Pflegekasse stellt, hat einen gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose und individuelle Pflegeberatung. Die Pflegekasse wird Ihnen also von sich aus einen Termin für die Pflegeberatung anbieten. Es empfiehlt sich, diesen Termin wahrzunehmen. Oft findet er in einem Pflegestützpunkt statt, auf Wunsch kann der Pflegeberater oder die Pflegeberaterin aber auch zu Ihnen nach Hause kommen. Bei der Erstberatung erhalten Sie einen Überblick über alle möglichen Ansprüche und Leistungen.

Wo gibt es Pflegestützpunkte?

Pflegestützpunkte sollen wohnortnah sein, damit möglichst viele Menschen sie unkompliziert erreichen können. In fast allen Bundesländern wurden deshalb mehrere Pflegestützpunkte eingerichtet. Allerdings ist es Sache der Bundesländer, ob und wie viele Pflegestützpunkte zur Verfügung gestellt werden. So gibt es zum Beispiel auch einzelne Bundesländer, die keine oder nur wenige Pflegestützpunkte eingerichtet haben. Hier müssen sich Bewohner direkt an die Kranken- und Pflegekassen wenden, um Informationen und Beratungsangebote zu erhalten.

Auf der Webseite des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) gibt es eine Suchfunktion für Pflegestützpunkte in ganz Deutschland. Hier können Sie einfach Ihre Postleitzahl in die Suchleiste eingeben und erhalten eine Übersicht über alle Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe.

Worüber kann man sich bei den Pflegestützpunkten informieren?

Beim Pflegestützpunkt können Sie sich prinzipiell über alle Themen rund um die Pflege beraten lassen, die Sie beschäftigen. Die Berater können Ihnen zum Beispiel bei folgenden Fragen helfen:

  • Welche Leistungen gibt es von der Pflegekasse?
  • Wie beantrage ich einen Pflegegrad?
  • Wie lege ich Widerspruch ein, wenn ein Antrag abgelehnt wurde?
  • Was wird von der Krankenkasse finanziert?
  • Gibt es noch andere Anlaufstellen für Zuschüsse?
  • Wann bekommt man Sozialhilfe?
  • Wer zahlt für Hilfsmittel?
  • Welche Pflegeform passt am besten zu mir/uns?
  • Wie organisiert man am besten die häusliche Pflege?
  • Wie lerne ich, meinen Angehörigen richtig zu pflegen?
  • Woran erkennt man ein gutes Pflegeheim?
  • Welche Leistungen erbringt ein ambulanter Pflegedienst?
  • Die Wohnung ist nicht barrierefrei, was jetzt?
  • Wann hat man Anspruch auf eine Reha?
  • Wie beantragt man einen Schwerbehindertenausweis?
  • Wie können pflegende Angehörige entlastet werden?
  • Die Verfassung meines Angehörigen hat sich verschlechtert, was nun?
  • Gibt es in meiner Nähe ehrenamtliche Hilfsangebote?

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