Der Pflegenotruf für Angehörige kommt

Ein Großteil der Pflegebedürftigen wird in Deutschland zu Hause von Angehörigen versorgt. Oft müssen diese sich erst einmal an die neuen Aufgaben und Herausforderungen gewöhnen. Dass sie in bestimmten Situationen überfordert sind, bleibt nicht aus. In Hamburg soll es deshalb bald einen Pflegenotruf für Angehörige geben, der rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite steht.

10.03.2020
  • Lesezeit ca. 1:30 Minute
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    10.03.2020
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Senioren sorgenvoll mit Taschenrechner
© shurkin_son/www.shutterstock.com

Wenn Angehörige mit der Pflege überfordert sind oder unverhofft krank werden, gibt es zwar Leistungen wie die Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Tages- oder Nachtpflege und ambulante Pflegedienste, die unterstützen können. Oft gibt es für den hohen Bedarf aber zu wenig Angebote – so auch in Hamburg, wie der NDR berichtet. Außerdem seien die genannten Leistungen nicht für sehr kurzfristige Notsituationen geeignet. Ein neues Konzept soll hier Abhilfe schaffen.

Hamburg will den Pflegenotruf einführen

Beim geplanten Pflegenotruf sollen Angehörige sich Hilfe holen können, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Laut Angaben des NDR soll zunächst eine Erstberatung am Telefon stattfinden. In besonders dringenden Fällen käme umgehend eine Pflegekraft vorbei, um den Angehörigen zu unterstützen.

Einsatz soll kostenlos sein

Der Einsatz über den Pflegenotruf soll für Pflegebedürftige und Angehörige kostenlos sein. Die Stadt wolle die Kosten übernehmen und später mit der Pflegekasse abrechnen.

Aktuell werde europaweit nach einem Betreiber des Notrufs gesucht. Schon für 2021 sei die Einführung geplant.

Auch bisherige Angebote beachten

Schon jetzt verfügt die Stadt Hamburg über einige interessante Angebote für Senioren, Pflegebedürftige und Angehörige. So wird zum Beispiel seit diesem Jahr ein kostenloser Hausbesuch ermöglicht. Alle Senioren erhalten zu ihrem 80. Geburtstag einen Brief mit Glückwünschen der Gesundheitssenatorin. Darüber hinaus enthält der Brief ein Angebot für einen kostenlosen Hausbesuch.

Den „Hamburger Hausbesuch“ gibt es als Pilotprojekt schon seit gut einem Jahr in den Bezirken Eimsbüttel und Harburg. Jede dritte 80-jährige Person habe den Service angenommen. Nun soll er ausgeweitet werden.

Wer den Besuch in Anspruch nimmt, kann sich über mögliche Unterstützungen und Beratungsstellen in seiner Nähe informieren, über seine persönliche gesundheitliche Situation sprechen und Anregungen oder Verbesserungsvorschläge für die Nachbarschaft unterbreiten. „Mit dem Hamburger Hausbesuch wollen wir Einsamkeit im Alter vorbeugen und Hilfebedarf rechtzeitig erkennen“, wird die Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) zitiert.

Auch neu seit Januar 2020: Der Pflegekompass der Gesundheitsbehörde in Hamburg. Hier werden Informationen über Hamburger Pflegeheime online veröffentlicht, sodass sie schnell und einfach für Interessenten zugänglich sind. Ziel ist es, mehr Transparenz über Pflegequalität und Kosten zu gewährleisten.


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